Von der Action zum Video - GoPro Hero 6 Black

Hier ein Beitrag zur Auswahl der "richtigen" Actioncam für Euer Actionvideo die evtl. einmal auf meinem Schnittarbeitsplatz landen könnten:

Zwangsläufig stellt sich damit die Frage ob ein neueren Sony-Modell oder doch einmal eine GoPro oder ein Vertreter der neue China Modelle (YI), die richtige Wahl wären. Mangels Vergleichsmöglichkeit kann ich nur auf meine letztendlich getroffene Wahl tiefer eingehen. Es ist nach längerer Überlegung eine GoPro geworden, die neue GoPro Hero 6 Black.

 

Die Entscheidung für die GoPro Hero 6 Black

Die Actioncam ist nur ein wichtiger Aspekt: Die Befestigungsmöglichkeiten und das Befestigungszubehör der weitere, nicht zu unterschätzende, Punkt, wenn Actioncams mit ungefähr gleicher Qualität zur Auswahl stehen. Für die GoPro Hero 6 bzw. GoPro Derivate gibt es umfangreiches Befestigungszubehör, auch von Drittherstellern, zu teils sehr günstigen Preisen. Hier war ich bei Sony sowohl in der Auswahl als auch im Preis wesentlich eingeschränkter. Lange in der Erwägung stand dann der Vergleich GoPro Hero 5 Black gegenüber der GoPro Hero 6 Black.

Die Gopro Hero 5 Black galt als ausgereifter, die GoPro Hero 6 Black war häufiger mit sehr schlechte Kritiken versehen. Nachdem der Preis von zu Beginn über 500€ auf erträglichere 429€ EVK gesenkt wurde und man die GoPro Hero 6 für mittlerweile knapp unter 400€ erhalten kann, war die Entscheidung zugunsten der GoPro Hero 6 gefallen. Diese Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut. Ich habe mir gerade die 2te GoPro Hero 6 Black zusätzlich gekauft, um bei den Aufnahmen flexibler zu sein und um noch interessantere Videos drehen zu können.

Die Benutzung: Die ersten Schritte waren für einen GoPro Neuling, der zudem noch häufig mit einem PC und nicht mit dem Smartphone arbeitet, nicht ganz leicht. Man muss erst einmal die PC-Programme finden und herunterladen. Bei der Registrierung, um an die neueste Firmware zu kommen, habe ich darüber geschimpft, dass man die Seriennummer, die tief innen im Batteriefach angebracht ist, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht abzulesen kann (Tipp: Die Seriennummer findet man auch im Kameramenü). Das waren dann schon die Startschwierigkeiten für mich als GoPro Neuling.

Alles andere funktioniert sehr gut und wenn die GoPro Hero 6 doch einmal hängen bleibt, was selten vorkommt und vermutlich auf nicht immer ganz korrekte Bedienung zurückzuführen ist, kurz die Batterie anheben und schon geht es weiter.

Die Bedienung ist denkbar einfach: Ich verwende häufig nur die Schnellaufnahme über die als „Blende“ bezeichnete zentrale Taste auf der Oberseite der Kamera. Die Kamera filmt und schaltet sich nach Beendigung der Filmsequenz wieder ab. Dies spart Batterie, dies ist vor allem in einer kalten Umgebung sinnvoll.

Nur wenn ich die Einstellungen ändern will/muss, mit Sprachbedienung arbeiten will, was ordentlich funktioniert, oder mit der mittlerweile zusätzlich vorhanden Remote Control (praktisch wenn die Kamera auf dem Helm angebracht ist) arbeite, schalte ich die Kamera selbst ein. Hier verkürzt sich die Batterielaufzeit, vor allem in kalter Umgebung (Skitouren, Winterbergsteigen) dann allerdings recht schnell und es ist sinnvoll eine Ersatzbatterie dabei zu haben.

Vergleich zur GoPro Hero 5 und Bildstabilisierung: Gegenüber die Hero 5, die ich mir mittlerweile einmal ansehen konnte, ist die Bedienung über den Bildschirm flüssiger/sensibler geworden und für mich das gewichtigste Argument, die Bildstabilisierung ist besser geworden. Die Bildstabilisierung funktioniert bis 4K 25p bei PAL (30p bei NTSC), wobei dies bei der Hero 5 nur bis 2,7K der Fall war. Ich finde verwackelte Filmaufnahmen fürchterlich und experimentiere mit verschiedenen Befestigungsarten und freue mich auf die Gimbals, die in Kürze bei mir eintreffen und hoffe damit noch ruhigere Filmaufnahmen machen zu können.  So bringt z.B. eine Helmbefestigung ruhigere Aufnahmen beim Skifahren als die Brustbefestigung, wobei mir die hohe Perspektive nicht ganz gefällt. Fazit ist, dass die Bildstabilisierung bei der GoPro Hero 6 schon sehr gut funktioniert. Auf gleichem bzw. noch etwas besseren Qualitätsniveau soll hier nur noch die Sony X3000 mithalten können, da hier eine mechanische Lösung für die Bildstabilisierung sorgt.

Aufnahmemodi: Für Filmaufnahmen verwende ich häufig noch die 2,7K Auflösung mit 25p, da hier noch der Modus Linear zur Verfügung steht. Dieser Modus zeigt die Umgebung realitätsnäher als die etwas verzerrenden Weitwinkel: Weit und Superview Weit und Superview kommen häufig bei Abfahrtsszenen zum Einsatz, um eine erweiterte Perspektive zu erhalten. Nachdem YouTube Filme dann auf FullHD gemastert werden gibt es nur einen minimalen Qualitätsverlust gegenüber 4K Aufnahmen. Kann man auf den Modus Linear verzichten, will man Fotos aus den Filmen extrahieren oder die ein oder andere Szene graduell drehen bzw. hineinzoomen, steht genügend SD-Karten-Speicher und der entsprechende Rechner für den Filmschnitt zur Verfügung, so kann man generell in 4K 25p filmen. Gegen 4K 50p spricht die fehlende Bildstabilisierung, solange man nicht mit einem Gimbal arbeitet.

Geringere Aufnahmequalitäten habe ich nur kurz getestet. Die Qualitätsverluste bis Full HD waren akzeptabel, bei Berücksichtigung, dass die Filme auf Full HD gemastert werden. Ich werde mir diese Qualitätsstufen in Zusammenhang mit 100p oder 200p für Zeitlupen noch näher ansehen und bei 2,7K noch stärker mit 50p arbeiten um zu sehen ob dann die Skifahrszenen noch flüssiger werden.

Fazit: In der Gesamtsumme aus Kamera, Zubehör, Preis und Community dürfte die GoPro Hero 6 Black damit nach wie vor die ActionCam für hochwertigere (YouTube-)Videos sein.